Beiträge zum Thema Schulz von Thun

Schlagwort: Schulz von Thun

Coaching
Johannes Moskaliuk

Ein inneres Team identifizieren und für Veränderung nutzen

Die Konzeption des "Inneren Teams" wurde erstmals im Jahr 1998 von Schulz von Thun veröffentlicht. Ein vergleichbares Modell namens Voice Dialogue wurde von Hal und Sidra Stone entwickelt. Dieser Ansatz verwendet die Metapher eines Teams mit vielfältigen Persönlichkeiten, um mentale Prozesse verständlich zu machen. Das innere Team dient dazu, den Coachee dabei zu unterstützen, Widersprüche zu erkennen, Vor- und Nachteile von Entscheidungen abzuwägen sowie innere Konflikte, persönliche Werte und Bedürfnisse zu klären.

Die Personifizierung von einzelnen Aspekten, Rollen, Lösungsmöglichkeiten oder Ideen ermöglicht eine Art Sitzung des inneren Teams, was zur Klärung beiträgt. Der Coachee kann eine beobachtende Rolle einnehmen und die Ideen des inneren Teams als Anregungen nutzen, ohne unmittelbar entscheiden oder handeln zu müssen. Sobald bestimmte Teammitglieder und ihre Bewertungen handlungsleitend werden, entstehen konkrete Rollen. Die inneren Teammitglieder können daher auch als Rollen oder Teile einer Persönlichkeit betrachtet werden.

Die Effektivität der Arbeit mit dem inneren Team zeigt sich besonders, wenn sie als kreativer und spielerischer Prozess verstanden wird. Das Team kann je nach Fragestellung unterschiedlich zusammengesetzt sein, und die einzelnen Teammitglieder sollten nicht als feste Persönlichkeitsanteile, Eigenschaften, Gefühle oder Verhaltensweisen betrachtet werden, sondern als Hilfsmittel, um eine Frage aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, Widersprüche aufzudecken und neue Ideen zu generieren.

Das innere Team eignet sich als Coaching-Methode, um Haltung und Einstellung zu einem Thema zu klären, das eigene Werte-System zu verstehen, und unterschiedliche Perspektiven und Handlungsoptionen zu explorieren. Das innere Team ist damit zunächst eine Methode, mit welcher der Coachee innere Prozesse explorieren kann.

Lesen Sie in diesem Beitrag, wie Sie vorgehen können.

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Schulz von Thun ist ein deutscher Psychologe und Kommunikationsforscher, der vor allem durch sein Modell der vier Seiten einer Nachricht bekannt ist.

Laut diesem Modell besteht jede Nachricht aus vier Komponenten, nämlich dem Sachinhalt, dem Beziehungsinhalt, dem Selbstoffenbarungsinhalt und dem Appell. Jede dieser Komponenten kann entweder offen oder verdeckt ausgedrückt werden. Der Sachinhalt ist die objektive Information, die die Nachricht übermitteln soll. Der Beziehungsinhalt beschreibt, wie sich der Sender der Nachricht zum Empfänger fühlt. Der Selbstoffenbarungsinhalt gibt Auskunft darüber, was der Sender über sich selbst mitteilen möchte. Und schließlich ist der Appell die Aufforderung, die der Sender an den Empfänger richtet.

Das Modell von Schulz von Thun hilft uns dabei, unsere eigenen Nachrichten besser zu verstehen und auch die Nachrichten anderer Menschen besser zu interpretieren. Wenn wir etwa eine Nachricht erhalten, in der nur der Sachinhalt ausgedrückt wird, können wir daraus schließen, dass der Sender kein besonderes Interesse an einer persönlichen Beziehung zu uns hat.

Oder: Es könnte eine Nachricht, in der nur der Beziehungsinhalt ausgedrückt wird, darauf hindeuten, dass der Sender uns etwas mitteilen möchte, aber nicht sicher ist, ob wir ihm glauben werden.

In manchen Situationen ist es hilfreich, den Schulz von Thun’schen Ansatz zu verwenden, um die verschiedenen Komponenten einer Nachricht zu identifizieren und zu analysieren.