Konflikte lösen mit dem Kommunikationsquadrat

Das Kommunikationsquadrat von Schulz von Thun unterscheidet vier Ebenen einer Nachricht. Überlegen Sie sich bei der Vorbereitung eines Gesprächs, wie Sie die vier Ebenen ins Gespräch einbeziehen können.

  • Appell: Was ist das Ziel des Gesprächs? Was will ich erreichen (maximal, minimal)? Welche Wünsche oder Forderungen habe ich?
  • Sachebene: Um welches Thema geht es? Was will ich ansprechen? In welcher Reihenfolge? Welche Argumente habe ich? Wie begründe ich meine Aussagen? Gibt es Beispiele, die zeigen um was es geht?
  • Selbstoffenbarung: Wie erlebe ich die Situation, welche Gefühle habe ich? Was sind meine Bedürfnisse? Was davon teile ich im Gespräch mit?
  • Beziehung: Was kann ich für ein positives Klima tun? Wie sieht der Andere die Situation? Welchen Blick hat er auf das Thema? Wie sieht ein positiver Gesprächsabschluss aus?

Gehen Sie zur Vorbereitung eines Gesprächs die vier Ebenen einer Nachricht nacheinander durch und machen sich Notizen.

 

[purchase_link id=”3957″ style=”button” color=”blue” text=”Dokument: Gespräche vorbereiten mit dem Kommunikationsquadrat”]

Klicken Sie auf “kostenlos downloaden!” und gehen Sie anschließend zum Warenkorb zum kostenlosen Download.

 

  • Mit der Sachebene ist der eigentliche Inhalt einer Nachricht gemeint: Informationen, Fakten, Sachverhalte. Hier geht es um die Frage: Ist es wahr und richtig was mein Kommunikationspartner sagt? Ist es relevant für unser Gespräch? Fehlen noch Informationen? Was muss noch diskutiert werden? Verstehe ich, was mein Kommunikationspartner sagt?
  • Jede Nachricht enthält immer Informationen über den Sender. Schulz von Thun nennt diese Ebene Selbstoffenbarung. Hier wird klar, wie es dem Sender geht, was ihn umtreibt, welche Rolle er einnimmt, womit er Schwierigkeiten hat, was er fühlt. Der Empfänger einer Nachricht kann auf dieser Ebene wahrnehmen, welche Gefühle der Kommunikationspartner hat, wofür er steht und was die eigentlichen Ziele sind.
  • Die Beziehungsebene macht klar, wie Sender und Empfänger zueinander stehen. Hier spielen Tonfall, Mimik und Gestik eine wichtige Rolle. Der Empfänger einer Nachricht kann auf dieser Ebene wahrnehmen, was der Sender von ihm hält und wie die Kommunikationspartner zueinander stehen. Auf dieser Ebene geht es um Wertschätzung oder Gleichgültigkeit, Respekt oder Verachtung, Akzeptanz oder Bevormundung.
  • Die Appellebene enthält einen Handlungsimpuls, der durch die Nachricht ausgelöst werden soll. Der Sender möchte etwas bewirken, er möchte, dass der Empfänger etwas tut oder unterlässt. Dabei kann es sich um einen offenen Appell handeln, zum Beispiel in Form einer Bitte oder einer Aufforderung, oder um einen verdeckten Appell. Der Empfänger nimmt auf der Appellebene wahr: Was möchte der Sender einer Nachricht von mir.

Wer schreibt hier?

Johannes ist Professor für Wirtschaftspsychologie in Stuttgart und Geschäftsführer der ich.raum GmbH. Er schreibt auf ichraum.de zu den Themen Coaching, Führung und Psychologie.

Newsletter-Abo

Den ich.raum Newsletter finden Sie jetzt auf Substack. Dort können Sie ein kostenloses Abo abschließen.

Aktuelle Beiträge

Abonieren Sie unseren Newsletter

Für den Newsletter von ich.raum koopieren wir mit Substack. Das Newsletter-Abo ist für Sie kostenlos. Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein, und klicken Sie auf Abonieren.

Was interessiert Sie?

Ähnliche Beiträge

Das Lebensrad im Karriere-Coaching: Ein Kompass für beruflichen Erfolg

Im Karriere-Coachings ist es entscheidend, Methoden zu nutzen, die nicht nur theoretisch fundiert, sondern auch in der Praxis effektiv sind. Das Lebensrad, ein etabliertes Tool im Coaching, bietet eine wissenschaftliche und praktische Methode zur Analyse und Verbesserung der beruflichen Situation eines Individuums. Ursprünglich in den 1960er Jahren als ein Instrument zur ganzheitlichen Lebensplanung konzipiert, hat sich das Lebensrad als ein beliebtes Instrument im Karriere-Coaching bewährt, das Coaches hilft, einen tiefgreifenden Einblick in die berufliche und persönliche Zufriedenheit ihrer Klienten zu erhalten.

Die Anwendung des Lebensrads im Coaching-Prozess ermöglicht es, verschiedene Aspekte der beruflichen Laufbahn eines Individuums – wie Jobzufriedenheit, Kompetenzentwicklung und Work-Life-Balance – zu visualisieren und quantifizieren. Dieser ganzheitliche Überblick erleichtert nicht nur die Identifikation von Kernbereichen, die Entwicklung benötigen, sondern auch die Erstellung eines zielgerichteten Aktionsplans zur Förderung der beruflichen Entwicklung.

Für Coaches bedeutet die Integration des Lebensrads in ihre Praxis eine Verfeinerung ihrer Methodik, indem sie eine strukturierte und evidenzbasierte Herangehensweise anbieten. Durch den Einsatz des Lebensrads können Coaches ihre Klienten effektiv dabei unterstützen, Selbstbewusstsein und eine klare Ausrichtung in ihrer Karriere zu entwickeln, was zu nachhaltigen Veränderungen und Erfolgen führt.

In den folgenden Abschnitten werden wir die methodische Anwendung des Lebensrads im Karriere-Coaching näher betrachten und seine Bedeutung für die Praxis beleuchten, um Coaches ein tieferes Verständnis und effektive Strategien für ihre Coaching-Sitzungen zu bieten.

In diesem Beitrag erkläre ich Ihnen Schritt-für-Schritt, wie Sie das Lebensrad im Karriere-Coaching nutzen können.

Zugriff nur für Mitglieder

Sie müssen Mitglied sein, um den kompletten Text lesen zu können.

Ansicht Mitgliedschafts-Pakete

Sind Sie schon Mitglied? Hier einloggen

Ein inneres Team identifizieren und für Veränderung nutzen

Die Konzeption des "Inneren Teams" wurde erstmals im Jahr 1998 von Schulz von Thun veröffentlicht. Ein vergleichbares Modell namens Voice Dialogue wurde von Hal und Sidra Stone entwickelt. Dieser Ansatz verwendet die Metapher eines Teams mit vielfältigen Persönlichkeiten, um mentale Prozesse verständlich zu machen. Das innere Team dient dazu, den Coachee dabei zu unterstützen, Widersprüche zu erkennen, Vor- und Nachteile von Entscheidungen abzuwägen sowie innere Konflikte, persönliche Werte und Bedürfnisse zu klären.

Die Personifizierung von einzelnen Aspekten, Rollen, Lösungsmöglichkeiten oder Ideen ermöglicht eine Art Sitzung des inneren Teams, was zur Klärung beiträgt. Der Coachee kann eine beobachtende Rolle einnehmen und die Ideen des inneren Teams als Anregungen nutzen, ohne unmittelbar entscheiden oder handeln zu müssen. Sobald bestimmte Teammitglieder und ihre Bewertungen handlungsleitend werden, entstehen konkrete Rollen. Die inneren Teammitglieder können daher auch als Rollen oder Teile einer Persönlichkeit betrachtet werden.

Die Effektivität der Arbeit mit dem inneren Team zeigt sich besonders, wenn sie als kreativer und spielerischer Prozess verstanden wird. Das Team kann je nach Fragestellung unterschiedlich zusammengesetzt sein, und die einzelnen Teammitglieder sollten nicht als feste Persönlichkeitsanteile, Eigenschaften, Gefühle oder Verhaltensweisen betrachtet werden, sondern als Hilfsmittel, um eine Frage aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, Widersprüche aufzudecken und neue Ideen zu generieren.

Das innere Team eignet sich als Coaching-Methode, um Haltung und Einstellung zu einem Thema zu klären, das eigene Werte-System zu verstehen, und unterschiedliche Perspektiven und Handlungsoptionen zu explorieren. Das innere Team ist damit zunächst eine Methode, mit welcher der Coachee innere Prozesse explorieren kann.

Lesen Sie in diesem Beitrag, wie Sie vorgehen können.

Zugriff nur für Mitglieder

Sie müssen Mitglied sein, um den kompletten Text lesen zu können.

Ansicht Mitgliedschafts-Pakete

Sind Sie schon Mitglied? Hier einloggen