Die kollegiale Beratung ist eine Möglichkeit, schwierige Situationen aus dem beruflichen Alltag mit anderen zu besprechen und sich Anregungen zu holen. Ziel der Beratung ist es, neue Ideen und Lösungen zu entwickeln, und durch den Austausch mit anderen Anregungen und Hilfestellungen zu erhalten, z.B. für Konfliktsituationen, anstehende Entscheidungen, Belastungen, oder andere Schwierigkeiten.
Die kollegiale Beratung unterscheidet sich von einem normalen Gespräch unter Freunden oder Kollegen durch eine klaren Strukturierung und einer klaren Rollenverteilung. Eine kollegiale Beratung ist dann besonders wirksam und effizient, wenn Sie sich an die Strukturvorgaben halten. Als Beraterinnen sammeln Sie Ideen und schildern Ihren Eindruck. Sie geben keine Ratschläge oder Tipps, sondern beschreiben wie die Fragestellung auf Sie persönlich wirkt, und welche Möglichkeiten Ihnen in den Sinn kommen. Kreative und ungewöhnliche Ideen sind erwünscht. Die Entscheidung, ob eine Idee passend und hilfreich ist, entscheidet die Fallgeberin. Es geht nicht darum, die Verhaltensweise der Fallgeberin zu bewerten, sondern darum, Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Die Struktur in der folgenden Abbildung gibt einen Überblick über die Struktur. Die ersten drei Schritte der Beratung und der Abschluss sind immer ähnlich. Die konkrete Methode wird dabei in Abhängigkeit von der genauen Fragestellung ausgewählt.
- Die Moderatorin strukturiert und achtet auf die Zeit, die Schreiberin dokumentiert die Ideen.
- Die Fallgeberin gibt einen Überblick zum Thema. Die Moderatorin fragt nach, wenn etwas unklar ist.
- Die Fallgeberin fasst mit einem Satz das Anliegen für die kollegiale Beratung zusammen.
- Die Beraterinnen entscheiden, welches Beratungstool zum Auftrag passt und machen sich mit der Struktur vertraut.
- Die Beraterinnen sammeln Ideen, die Moderatorin übernimmt die Gesprächsführung, die Fallgeberin hält sich zurück.
- Die Moderatorin fasst die Ideen zusammen. Die Fallgeberin zieht ein Fazit und legt die nächsten Schritte fest.