Das World Wide Web: Was Sie wissen müssen

Das World Wide Web in der Form, wie wir es heute kennen, hat seine Geburtsstunde im Jahr 1989. Tim Berners-Lee arbeitete als Informatiker am CERN – der europäischen Organisation für Kernforschung – und ihm wurde ein kleines Teilzeit-Projekt genehmigt. Er wollte ein möglichst einfaches und offenes System konstruieren, das es den CERN-Physikern ermöglichte, ihre Texte und Ideen ins Internet zu stellen, zu teilen und auszutauschen. Die Lösung für dieses Problem war das Web. Ein Computernetz, das allen Mitarbeitenden Zugang zu Texten und Dokumenten lieferte. Das World Wide Web, kurz Web genannt, ist der menschenlesbare Teil des Internet: ein weltweites Netz von Dokumenten. Diese Webseiten enthalten Texte und Bilder. Außerdem können weitere multimediale Inhalte wie Videos oder Audiodateien eingebunden werden sowie andere Dokumente oder interaktive Medien. Die einzelnen Webseiten sind durch Hyperlinks miteinander verknüpft und ermöglichen den Nutzern das Navigieren durch das Web von Webseite zu Webseite. Für das Abrufen von Inhalten aus dem Web wird ein Web-Browser (z. B. Internet Explorer, Safari oder Firefox) benötigt, der zum Beispiel auf einem Computer, einem Smartphone, einem Fernseher oder einer Spielkonsole installiert ist.

Was ist das Internet?

Und das Internet? Der Begriff Internet wird oft als Synonym für das World Wide Web verwendet. Aus technischer Perspektive ist das Internet ein Rechnernetzwerk, über das weltweit Computer miteinander verbunden sind. Jeder Rechner in diesem Netzwerk kann sich mit jedem anderen Rechner verbinden. Das Internet ist also die technische Voraussetzung für die Nutzung des World Wide Web, aber auch für weitere Dienste wie E-Mail oder das Dateiübertragungsprotokoll FTP. Das Internet geht auf das im Jahr 1969 entstandene Arpanet (Advanced Research Project Agency) zurück, das vom US Verteidigungsministerium entwickelt wurde. Ziel des Projektes war, Universitäten und Forschungseinrichtungen zu vernetzen und so die Rechenkapazität der wenigen verfügbaren und sehr teuren Großrechner sinnvoll zu nutzen. In der Folge wurden technische Netzwerkprotokolle entwickelt (z. B. das weitverbreitete Internet Protocol), die auch innerhalb heterogener Netzwerke den Austausch von Daten zwischen weit entfernten Rechnern ermöglichen. Dazu wurde 1984 das Domain Name System entwickelt, das einzelnen Rechnern einen von Menschen merkbaren Namen zuordnet (z. B. iwm-tuebingen.de), die dann in IP-Adressen umgewandelt werden und so den Abruf von Daten erlauben.

Web 2.0 – Das soziale Netz

Das Web, wie wir es heute kennen, mit sozialen Netzwerken wie Facebook, XING oder LinkedIn, mit Portalen wie YouTube, Instagram oder Snapchat oder Plattformen wie Wikipedia oder Spiegel-Online, wird oft als soziales Netz oder Web 2.0 bezeichnet. Tim O’Reilly hat den Begriff Web 2.0 mit dem Artikel „What is Web 2.0?“ im September 2005 geprägt. Er beschreibt technologische Veränderung im Internet, z. B. den Austausch von Inhalten über Geräte- und Anwendungsgrenzen oder die Speicherung und Nutzung von Daten und Anwendung im Internet statt auf einem lokalen Computer (Cloud Computing). Interaktive Technologien und Dienste wie Wikis, Blogs, Podcasts, Folksonomies, File-Sharing-Dienste und virtuelle Onlinewelten haben Auswirkungen auf den Umgang mit Daten, Informationen und Wissen (Kolbitsch & Maurer, 2006). Im Wesentlichen sind folgende Entwicklungen zu beschreiben: (1) Das Web 2.0 ist ein „Mitmach-Web“. Einfache Werkzeuge zum Erstellen und Hochladen von Webseiten, Fotos und Filmen führen zu großen Mengen an Daten. Die Nutzer werden zu Produzenten von nutzergenerierten Inhalten. (2) Das Web 2.0 ist eine Plattform. Es löst den Personal Computer als zentralen Speicherplatz von Daten ab. Software wird im Netz bereitgestellt und über den Browser verwendet (z. B. Google Docs). (3) Das Web 2.0 ist „perpetual beta“. Anwendungen und Angebote im Web werden unter Einbindung der Nutzer ständig weiterentwickelt und verbessert. (4) Das Web 2.0 ist anwendungs- und plattformübergreifend. Inhalte werden zwischen einzelnen Anwendungen ausgetauscht (z. B. Einbindung von Online-Karten auf externen Webseiten) und sind von unterschiedlichen Geräten aus zugänglich (Computer, Smartphone, Fernseher).

Das semantische Web

Eine weitere Entwicklung des Web 2.0 ist das semantische Web. Der Begriff semantisches Web beschreibt die Idee, Daten so zu strukturieren und aufzubereiten, dass deren Bedeutung (Semantik) von Computern verarbeitet werden kann. Dazu müssen Informationen mit Metadaten annotiert werden, so dass die Bedeutung der Information mitgespeichert wird. Damit können bedeutungshaltige Beziehungen zwischen Informationen auch von Computern erkannt werden. Diese semantische Anreicherung und Verknüpfung von Informationen ermöglicht die automatisierte Verknüpfung von Informationen und erleichtert das Durchsuchen großer Informationsmengen. Die Verbindung des semantischen Web mit der Idee eines nutzergenerierten Web 2.0 wird oft als Web 3.0 bezeichnet. Die Nutzer spielen dabei, z. B. über Social Tagging (das gemeinsame Verschlagworten von Inhalten), eine zentrale Rolle für die Anreicherung von Inhalten mit zusätzlicher Bedeutung. Sie übernehmen das nutzergenerierte Annotieren von Informationen. Durch die Anreicherung von Daten mit semantischen Metainformationen werden Inhalte von Maschinen verstehbar und ermöglichen Wissensemergenz.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus: Moskaliuk, J. & Cress, U. (2018). Zukunftstrends Technologie: Vom Web 1.0 zum Web 4.0. In: K. Scheiter & T. Riecke-Baulecke (Hrsg.), Schulmanagement-Handbuch 165: Schule 4.0 – Rahmenbedingungen (S. 8 – 22). München: Oldenburg.

Das World Wide Web in der Form, wie wir es heute kennen, hat seine Geburtsstunde im Jahr 1989. Tim Berners-Lee arbeitete als Informatiker am CERN – der europäischen Organisation für Kernforschung –

Wer schreibt hier?

Johannes ist Professor für Wirtschaftspsychologie in Stuttgart und Geschäftsführer der ich.raum GmbH. Er schreibt auf ichraum.de zu den Themen Coaching, Führung und Psychologie.

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