Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung zeigen Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit. Das Tourette-Syndrom setzt ebenfalls im Kindesalter ein und zeichnet sich durch unwillkürliche, schnelle Bewegungen (Tics) aus.
ADHS
ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Die Störung tritt im Kindesalter zum ersten Mal auf.
Die drei wichtigsten Symptome sind:
- Hyperaktivität: sich nicht beruhigen können, immer aktiv, zappelig
- Impulsivität: nicht warten können, stören, andere unterbrechen
- Unaufmerksamkeit: nicht zuhören, leicht ablenkbar, vergesslich, Flüchtigkeitsfehler, unorganisiert
Je nachdem, welches Symptom am dominantesten ist, lassen sich einzelne Subtypen unterscheiden, zum Beispiel der vorwiegend unaufmerksame Typ. Folgen von unbehandelter ADHS können ein gestörtes Sozialverhalten, schulische Leistungsdefizite, Depression, Angststörungen und andere psychische Störungen sein.
Diagnosekriterien
Weil praktisch alle Kinder manchmal solche Verhaltensweisen an den Tag legen, sind die Diagnosekriterien relativ streng:
- Die Symptome bestehen mindestens ein halbes Jahr lang
- Sie treten situationsübergreifend auf, auch wenn sie in verschiedenen Lebensbereichen (Familie, Schule) unterschiedlich ausgeprägt sein dürfen
- Sie führen zu einer Fehlanpassung des Kindes
- Sie treten vor dem sechsten Lebensjahr auf
Weitere Infos
Verbreitung: ADHS ist die häufigste Störung im Kindes- und Jugendalter. Etwa 5-7% der Kinder sind betroffen. Jungen sind etwa dreimal so häufig betroffen wie Mädchen. Zudem findet sich ADHS eher in sozioökonomisch schwachen Familien.
Verlauf: Oft bleibt die Störung auch in Pubertät und Erwachsenenalter bestehen – immerhin 4-5% der Erwachsenen haben ADHS. Unbehandelt ergeben sich häufig schulische, soziale und berufliche Beeinträchtigungen. Die Komorbidität zu Störungen wie Depression oder Substanzmissbrauch ist hoch.
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