Das Beratungstool Motiv-Check basiert auf dem 3K-Modell von Kehr (2011). Ziel ist, in einer konkreten Situation die psychologischen Grundbedürfnisse der beteiligten Personen zu verstehen und zu berücksichtigen. Der Motiv-Check bezieht sich auf einzelne Mitarbeitende und fokussiert den Zusammenhang zwischen Persönlichkeit, Motiven und Arbeitszufriedenheit.

Es gibt viele unterschiedliche Theorien und Modelle, die erklären, wie sich die Persönlichkeit eines Menschen entwickelt, und wie Unterschiede zwischen Menschen zu erklären sind. Eine für die Praxis hilfreiches Modell (Moskaliuk, 2016) beschreibt die Persönlichkeit als das Netzwerk aller Werte, Ziele und Beliefs. Was einem Menschen wichtig und wertvoll ist (Werte), was ein Mensch erreichen will (Ziele) und was ein Mensch glaubt über sich und die Welt (Beliefs), macht seine Persönlichkeit aus.

Die eigene Persönlichkeit ist dabei nicht statisch und unveränderbar, sondern entwickelt sich ständig weiter. Auslöser für die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit sind oft äußere Veränderungen, wie ein neuer Beruf, ein anderes soziales Umfeld oder eine Krankheit oder Krise. Zentral ist also, dass die Persönlichkeit nicht losgelöst zu beschreiben ist, sondern nur im Zusammenhang mit ihrer Umwelt zu verstehen ist. Typischerweise beginnen Menschen genau dann, sich mit der eigenen Persönlichkeit auseinanderzusetzen, wenn es zu einem Konflikt kommt zwischen dem, was gerade von außen her passiert, und dem, was ein Mensch im Inneren möchte.

Der Motiv-Check hilft dabei, die individuellen Werte, Ziele und Beliefs von Mitarbeiterinnen und MItarbeitern im Führungshandeln zu berücksichtigen. Werte, Ziele und Beliefs hängen voneinander ab und beeinflussen sich gegenseitig. Bestimmte Beliefs können das Erreichen eines Ziels verhindern, ein neues Ziel kann die Bedeutung einzelner Werte verändern, ein Wert kann für das Erreichen eines Ziels hinderlich oder förderlich sein. Die drei Aspekte können wie drei Ecken eines gleichseitigen Dreiecks beschrieben werden: Wenn sich eine Ecke in eine bestimmte Richtung verschiebt, müssen sich auch die anderen Ecken verschieben, damit das Dreieck im Gleichgewicht bleibt. Bezogen auf Führung bedeutet das: Wenn das Dreieck einer Person aus dem Gleichgewicht ist, kann das Einfluss auf das gesamte Team haben und der Erfolg eines Projekts beeinträchtigen.

So wenden Sie den Motiv-Check an

Der Motiv-Check ist eine Methode, um einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Blick zu tun, z.B. eine Person, die für das Projekt besonders wichtig ist, oder eine Person, mit der Konflikte oder Schwierigkeiten zu erwarten sind. Im nächsten Schritt kann der Motiv-Check auf andere Personen ausgedehnt werden. Mit dem Motiv-Check kann die Persönlichkeit der Mitarbeitenden berücksichtigt werden.

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Wer schreibt hier?

Johannes ist Professor für Wirtschaftspsychologie in Stuttgart und Geschäftsführer der ich.raum GmbH. Er schreibt auf ichraum.de zu den Themen Coaching, Führung und Psychologie.

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